Viele Patienten berichten, dass ihre transplantierten Haare (Grafts) einige Monate nach der Haartransplantation, z. B. nach 9 oder 12 Monaten, erneut ausfallen. Dies sorgt oft für Verunsicherung. Doch keine Panik – das ist ein durchaus normaler Prozess im Haarwachstumszyklus.
Erklärvideo: Transplantierte Haare fallen wieder aus – Keine Sorge!
In diesem Video erkläre ich ausführlich, warum transplantierte Haare Monate nach der Haartransplantation wieder ausfallen können und was im Haarzyklus dabei passiert:
Der Haarwachstumszyklus – Warum Haartransplantationen Zeit brauchen
Das Wachstum unserer Haare erfolgt in verschiedenen Phasen, die sich regelmäßig wiederholen. Nach einer Haartransplantation durchlaufen die neu verpflanzten Haare denselben biologischen Zyklus wie natürliche Haare.

Die drei wichtigsten Phasen des Haarwachstums sind:
- Wachstumsphase (Anagen): Die aktive Phase, in der die Haare wachsen. Sie dauert mehrere Jahre.
- Übergangsphase (Katagen): Eine kurze Phase von wenigen Wochen, in der das Wachstum stoppt.
- Ruhephase (Telogen): Die Haarwurzel ruht, bevor das Haar ausfällt und ein neuer Zyklus beginnt.
Phasen nach einer Haartransplantation
Nach der Haartransplantation durchlaufen die transplantierten Haare mehrere Phasen:
- Shedding-Phase (erste Wochen): Die eingesetzten Haare fallen zunächst aus, was ein normaler Teil des Heilungsprozesses ist.
- Ruhephase (3–5 Monate): Die Haarwurzeln regenerieren sich in der Telogenphase, äußerlich passiert wenig.
- Wachstumsphase: Die transplantierten Haare beginnen nach und nach wieder zu wachsen, das Endergebnis ist nach ca. 12 Monaten sichtbar.
Warum fallen transplantierte Haare 9–12 Monate nach der OP wieder aus?
Nach einer Haartransplantation kann es vorkommen, dass einige transplantierte Haare nach mehreren Monaten erneut in die Ruhephase eintreten. Das liegt daran, dass die Haarwurzeln während der OP mehrere Stunden außerhalb des Körpers waren und sich erst wieder an ihren natürlichen Zyklus anpassen müssen.
Diese Schwankungen sind völlig normal und kein Grund zur Sorge! Die Haare, die in die Ruhephase übergehen, wachsen später wieder nach.
Anagen-Synchronisation: Warum das Haar nach 12 Monaten besonders dicht wirkt

Nach einer Haartransplantation befinden sich fast alle Haare gleichzeitig in der Wachstumsphase (Anagen-Synchronisation). Das sorgt für ein besonders dichtes Haarbild nach ca. 12 Monaten.
Doch nach 12–15 Monaten beginnt der natürliche Haarzyklus wieder einzusetzen. Das bedeutet, dass – wie bei jedem Menschen – etwa 10–20 % der Haare in die Ruhephase gehen (Desynchronisation). Dadurch kann das Haar kurzfristig etwas dünner wirken, stabilisiert sich aber langfristig.
Langfristiges Ergebnis: kein Grund zur Sorge!
Nach der Anpassung an den natürlichen Haarzyklus bleibt das Gesamtvolumen der Haare stabil. Wichtig ist vor allem, die nötige Geduld zu haben!
Fazit: Transplantierte Haare können Monate nach der Haartransplantation erneut ausfallen – Das ist normal!
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass ein vorübergehender Haarausfall nach einer Haartransplantation kein Grund zur Sorge ist. Das Haar durchläuft weiterhin Wachstums- und Ruhephasen, bevor es sich langfristig stabilisiert.